Auszug aus einer Email von Petra:
Wir sind am Samstagabend aus England zurückgekommen und ich wollte Euch mitteilen, was uns dort Nettes durch die IPA widerfahren ist:
Wie Du weißt, suchten wir über die IPA seit Anfang des Jahres einen Brieffreund für unseren 13-jährigen Sohn in Südostengland, zwecks späterem Schüleraustausch.Der dortige IPA-Verbindungsmann und bereits pensionierte Kollege, Adrian Boniface aus Littlehampton, nahm mit uns Kontakt auf und versprach, unsere Anfrage weiterzuleiten.
Nach einigen Wochen teilte er uns mit, dass sich leider niemand von den dortigen IPA-Mitgliedern auf die Anfrage gemeldet habe. Er bot uns an auch weiterhin gerne behilflich zu sein.
Durch eigene Initiative und Schreiben an verschiedene Schulen in der Grafschaft Sussex antwortete die Highschool in Bexhill (zwischen Hastings und Eastbourne) und zwei Jungen schreiben nun regelmäßig. Wir vereinbarten ein Treffen in den Herbstferien und beide Brieffreunde sowie deren Familien waren super nett und wollen im nächsten Jahr zum Gegenbesuch zu uns kommen. Unser Sohn Joschka konnte jeden Tag mit zur Schule gehen und ist eingeladen, nächstes Jahr wieder zu kommen. Außerdem beabsichtigen die beiden Schulen – Bexhill Highschool und das KA-Gymnasium hier in Westerburg – nun eine Schulpartnerschaft zu starten. Soweit so gut.
Wir bedankten uns trotzdem noch einmal bei Adrian Boniface für seine Bemühungen und teilten ihm mit, dass sich unsere Anfrage für einen Brieffreund somit erledigt hat und dass wir vom 26.10. – 05.11. schon nach Bexhill reisen würden, um die Brieffreunde kennen zu lernen.
Am Tag nach unserer Ankunft klingelte dann plötzlich das Telefon und Adrian Boniface war am Apparat. Er kündigte uns seinen Besuch für Samstag an, obwohl er doch mehr als 80 km von Bexhill entfernt wohnte und kam uns mit seiner Frau Sheila besuchen. Sie luden uns drei kurzerhand alle in ihr Auto ein und fuhren mit uns in das nahe gelegene Städtchen Rye, wo Adrian uns durch die malerische Altstadt führte. Nachdem er uns auch eine Portion Fish&Chips spendiert hatte und wir uns mit einer Einladung zum Kaffee bedankten, lieferten die beiden uns wieder wohl behalten an unserer Ferienwohnung in Bexhill ab.
Mit so viel Gastfreundschaft hatten wir nicht gerechnet, weil wir ja kein Treffen und nichts mit ihm vereinbart hatten!
Zur Krönung teilte er uns dann noch mit, dass er für Montag, dem 30.10. um 14.00 h in der großen Polizeistation in Brighton einen Besuchstermin für uns vereinbart hätte; wir sollten bitte kommen, es wäre sicher interessant für uns. Also fuhren wir brav am Montagmorgen mit dem Zug nach Brighton und er erwartete uns vor dem Gebäude – diesmal mit seiner Tochter Susan Golds, die in dieser Dienststelle bis Anfang des Jahres in der Notrufzentrale Dienst verrichtet hat.Wir wurden dann von dem sehr netten, zuständigen Inspector Paul Spurgeon, in die Einsatzzentrale geführt, wo er sich fast 2 Stunden Zeit nahm, uns das gesamte Netz der fast 200, überall in Südengland installierten Kameras zu erklären und zu zeigen. Sämtliche Notrufe kommen in dieser Zentrale an und werden von dort aus über Funk an die erforderlichen Einsatzkräfte weitergegeben. Über Kopfhörer durften wir einzelne Funkgespräche mithören, die während der Fahndung nach einem bekannten Straftäter zwischen den Verfolgungsfahrzeugen und der Einsatzleitstelle geführt wurden. Der Betroffene war den englischen Kollegen durch eine solche „Beobachtungskamera“ gemeldet worden, die auch in der Lage ist, Fahrzeugkennzeichen zu lesen.
Gegen 16.00 h verließen wir die Dienststelle nachdem wir uns herzlich bei allen Beteiligten bedankt hatten und fuhren – um eine interessante Erfahrung reicher – wieder zurück nach Bexhill.
Gruß Petra